Nachdem wir uns im letzten Jahr für eine Destination im Norden entschieden haben, sollte es bei unserem heurigen Sommer-Trip eine im Süden werden. Wir haben einige unserer Traumziele recherchiert und uns dann sehr schnell und einstimmig für Korsika entschieden. Haupausschlaggeben dafür war der zu erwartende landschaftliche Reiz. Neben einer Vielzahl von – teilweise auch abgelegeneren (yes!) – Highlights am Meer, besticht Korsika auch mit abwechslungreicher Landschaft und seinen Bergen. Immerhin gibt es hier auch einige Gipfel über 2500m Seehöhe! Und am Strand in der Sonne liegen ist zwar schon ansich eine feine Sache, aber nach einer ausgiebigen Kletter-, Berg- oder Biketour, stellt sich dabei üblicherweise auch noch tiefe innere Zufriedenheit ein. Auch Korsikas Lebenskultur dürfte einiges für uns zu bieten haben: Hochwertige Lebensmittel aus kleinstrukturierter, regionaler Landwirtschaft und generell eine sehr hohe Selbstversorgungsrate aus größtenteils handwerklich erzeugten Produkten.
Einziger Minuspunkt: Die Abhängigkeit von der Fähre schränkt schon einigermaßen ein. Diese will zur Hauptsaison schon sehr früh gebucht werden. Das passt nicht ganz zu unserem Reisestil uns möglichst unabhängig zu bewegen. Mit ausreichend zeitlichem Spielraum vor und nach dem Übersetzpunkt, geht das dann aber einigermaßen, wobei – zur Rückfahrt gibt es dann doch eine abenteuerliche Geschichte zu erzählen! Aber dazu später.
An einem Freitag Nachmittag Mitte Juli 2017 starten wir unsere Reise – bei exakt gleichen Wetterbedingungen wie im Jahr zuvor: Regen, „wie aus Kübeln gegossen“.
Neben der Stammcrew wieder mit dabei: Flecki und Pilzi
Wie gewohnt fahren wir erstmal ohne konkretes Etappenziel solange es uns taugt, und das ist an diesem Tag ziemlich lange. So zwingt uns letztlich nur die untergehende Sonne einen passenden Stellplatz zu suchen. Zuerst vergeblich einer Stellplatz-App, aber dann doch wieder ausschließlich unserer Intuition folgend, finden wir diesen bei Resiutta am Rande des Nationalparks Regionale delle Prealpi Giulie. Noch nie gehört? Wir bis dahin auch nicht!
Wie gut, dass wir trotzdem hier gelandet sind. Am nächsten Morgen werden wir von einem traumhaften Sonnenaufgang begrüßt, inmitten einer Traumkulisse inklusive Badezimmer der Extraklasse. So lieben wir das. Und der Alltag zuhause ist bereits ganz weit weg!
Frühstück gibt es standesgemäß im örtlichen Kaffeehaus …
… bevor es in Richtung Bologna weitergeht. Um den Megaverkehr der Innenstadt Bolognas auszuweichen, fahren wir in einem der Außenbezirke ab und suchen ein passendes Lokal für unsere Mittagsrast.
Etwas die Füße vertreten und ordentliche Pizzen gespeist, so kann es auf die zweite Tagesetappe durch die Toscana in Richtung Livorno gehen.
Schon einmal eine der berüchtigten italienischen Stadtautobahn befahren? Ich eigentlich schon öfter, trotzdem schaffe ich es wieder einmal nicht, die „spezielle“ Logik der Streckenführung zu durchschauen und wir dürfen zweimal im Kreis fahren, bis wir dann doch die richtige Ausfahrt erwischen. Das Navi weiß in diesem Fall übrigens auch keinen Rat. 🙂
[Na super -Papa, der sonst immer vorgibt alles im Griff zu haben, verfährt sich zweimal an der selben Stelle – welch ein „Spaß“!!!]
Trotzdem schaffen wir es noch locker bis zur Abenddämmerung nach Livorno, fahren aber noch einige Kilometer außerhalb bis Vada und checken im typisch italienischen Campingplatz „Tripesce“ ein. Typisch, weil riesig und streng parzelliert (gibt Minuspunkte), aber auch weil hauptsächlich von Italienern besiedelt ( gibt maximale Pluspunkte)
Dann ein echter Chaosmoment! Ich dürfte die Schlüssel zu unserem Fahrradträger zuhause vergessen haben, was wirklich Megasch… wäre, denn die Heckklappe lässt sich mit 4 Rädern beladen nur im Notfall unter größter Anstrengung öffnen. Im „Schlafmodus“ kommen wir aber wiederum nur durch eben diese Heckklappe zu unseren Sachen. Bitte nicht!!!
Es war aber letztlich nur ein neues „Schlüsselversteck“, ich habe mich also selber überlistet. 😏 Ich brauche jetzt dringend ein paar kräftige „Schluck“ Bier – begleitet von einem wahrhaft bilderbuchmäßigen Sonnenuntergang – und so ist es dann doch auch noch mein Tag geworden!
Nachdem wir am heutigen Tag wesentlich mehr Kilometer als vorgenommen abgespult haben, bleib uns am nächsten morgen noch viel Zeit um am und im Meer zu chillen.
Paparazzis sind in Italia nie weit
Gegen Mittag geht es dann aber weiter in Richtung Hafen von Livorno …
… und noch am selben Abend werden wir auf Korsika landen. Ciao bella italia und europäisches Festland!
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